Ghanas neuer Präsident heißt John Atta Mills. Der „Prof“, wie er im Land genannt wird, hat die Opposition zu einem äußerst knappen Wahlsieg geführt. Beim ersten Wahlgang Anfang Dezember lag noch die Regierungspartei NPP vorne, die Stichwahl mit seinem Kontrahenten Nana Akufo-Addo konnte Mills mit 50,2 Prozent Mehrheit für sich entscheiden – es war der schmalste Wahlvorsprung in der Geschichte afrikanischer Wahlen.
Der Wahlkampf wurde teils hart geführt und nach den Fiaskos in Kenia und Simbabwe 2008 in- und außerhalb Afrikas mit Sorge verfolgt. Bei der Stichwahl gab es Berichte von Einschüchterungen und Aggression bei Wahlstationen. Bei der Amtsübergabe zeigten sich die beiden Gegner allerdings versöhnlich.
Der Akademiker und frühere Vizepräsident unter Jerry Rawlings gilt als gemäßigter Sozialdemokrat. Es wird erwartet, dass er den wirtschaftsliberalen Kurs seines Vorgängers fortsetzt. Seine größte Herausforderung wird sein, die Bevölkerung am Wirtschaftwachstum zu beteiligen, das in den letzten Jahren bei rund sechs Prozent lag.